Im Regionalteil werden bedeutende ortsansässige Kanzleien sowie deren besondere Spezialisierungen und Stärken in allen Aspekten des Wirtschaftsrechts dargestellt. Großkanzleien und Boutiquen finden Sie in unseren bundesweiten Bewertungen, untergliedert nach Praxisbereichen.
München bestätigt sich mit ihrer Metropolregion als einer der attraktivsten deutschen Standorte für Wirtschaftskanzleien nach Frankfurt am Main. Die Stadt und ihre Umgebung beherbergen nicht nur sieben Blue-Chip-Unternehmen, sondern auch eine signifikante Anzahl an Mittelständlern und Start-Ups, die den lokalen Rechtsmarkt maßgeblich prägen. Die Präsenz von unter anderem Apple, Google, Microsoft und Siemens stimuliert die IT-rechtliche Beratung und die reiche Medienlandschaft, mit Unternehmen wie Bavaria Film, den Bayerischen Rundfunk und ProSiebenSat.1 Media, spielt Medienrecht-fokussierten Teams in die Hände. Darüber hinaus sorgen auch die Finanz-, Automobil- und Versicherungsgiganten in München, wie BMW, MAN, Allianz und Munich Re, für reichlich rechtlichen Beratungsbedarf, sowie Konzerne im Bereich der Medizin- und Biotechnologie, unter anderem GE Healthcare, GlaxoSmithKline und Roche. Außerdem erreicht die bayerische Hauptstadt die stärkste Konzentration von Private Equity Playern in Deutschland.
Die Vielfältigkeit des Münchener Kontexts war bei der wirtschaftlichen Entwicklung verschiedener in der Region vertretener Kanzleien nicht von sekundärer Bedeutung. Eine besondere Erwähnung hat die Kanzlei Zirngibl verdient, die im Berichtsjahr das kräftigste Wachstum unter den bewerteten regionalen Münchener Wirtschaftskanzleien verzeichnen konnte. Generell können sich alle Rechtsgesellschaften über eine global wachsende Nachfrage nach ihren Services freuen. So können auch mittelständische, lokale Kanzleien dem Druck zur internationalen Expansion nicht widerstehen und begleiten einerseits ihre nationalen Mandanten ins Ausland und sichern sich anhand von internationalen Netzwerken andererseits auch aus dem Ausland stammende neue Mandate und Mandanten. BTU SIMON und von BOETTICHER Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB sind zwei Beispiele für diese Tendenz zu einer internationaleren Beratung.
All dies geht zum einen mit einem Spezialisierungsstrend einher, demgemäß Kanzleien versuchen, den immer spezifischeren Anforderungen der Mandanten gerecht zu werden, und zum anderen mit einer Erweiterung des Beratungsangebots, um aus Trendthemen Gewinn zu schöpfen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist der Datenschutz: im Vergleich zu den Vorjahren haben sich zuletzt doppelt so viele in München ansässige Kanzleien diesem Thema gewidmet, manche durch eine Vertiefung ihrer IT-Praxis und andere durch eine Neuaufstellung von dedizierten Datenschutzteams, die nun einen Teil dieses lebendigen Markts erobern. ACURIS und von BOETTICHER Rechtsanwälte Partnerschaftsgesellschaft mbB verfügen beispielsweise über gezielte Teams, die der Forderung nach datenschutzrechtlicher Compliance nachgehen. Peters, Schönberger & Partner folgt einem ähnlichen Trend im Bereich der Digitalisierungsberatung.