Marktüberblick in Deutschland

Gestritten wird sich immer, eine “Weisheit”, die zumindest am Kanzleienmarkt nicht als negativ gewertet wird und eine kontinuierlich starke Mandatsauslastung für sowohl Großkanzleien als auch spezialisierte Boutiquen und kleinere Einheiten generiert: So präsentierten sich neben traditionellen Disputen im Kartell-, Vertrags-, Kapitalmarkt- und Gesellschaftsrecht sowie im Zusammenhang mit Transaktionen insbesondere Konflikte zu Datenschutz und Produkthaftung als Dauerbrenner vor deutschen und europäischen Gerichten, während Energiestreitigkeiten, insbesondere mit Bezug zum Klimawandel, weiterhin vorrangig mithilfe der Schiedsgerichtsbarkeit beigelegt werden.Auch Streitigkeiten im Kontext der Pandemie, vor allem im Zusammenhang mit Lieferungen und Betrugsvorwürfen, sorgten weiterhin für Aufsehen am Markt, der zudem aufgrund von ESG-Richtlinien und des in Kraft getretenen Lieferkettengesetzes (LkSG) in den folgenden Jahren eine Welle an diesbezüglichen Streitigkeiten prognostiziert. Aufgrund der geopolitischen Lage erwarten Kanzleien zudem verstärkten Streitbedarf im Zusammenhang mit Wirtschaftssanktionen, Lieferketten und Handelsverträgen sowie Protektionismus, Energiepolitik und Wirtschaftsregulierung.Auf personeller Ebene bewegte es sich 2022 jedoch weitaus weniger: DLA Pipers Arbitrationteam weitete im April 2022 mit dem Zugang von Marc Jacob, zuvor bei Shearman & Sterling LLP, seine Kapazitäten in Investitionsschiedsverfahren aus, der sowohl auf Gerichts- als auch Schiedsebene erfahrene Martin Eimer wechselte im Mai 2022 von Pinsent Masons Rechtsanwälte Steuerberater Solicitors Partnerschaft mbB zu Ashurst LLP und Clifford Chance verlor Ende 2022 die in bank-, kapitalmarkt- und gesellschaftsrechtlichen Streitigkeiten versierte Christine Gärtner an Klinkert Rechtsanwälte PartGmbB.